Brötchen und Toast zum Frühstück – klar, kennen wir. Croissants, Brioches und Baguette – auch nichts Neues mehr. Bagels und Pancakes gibt es auch immer mal am Wochenende, aber was ich in Deutschland bislang ganz selten gesehen habe, fast nie eigentlich, sind English Muffins. Von den Toasties im Supermarkt-Regal mal abgesehen. Und auch die sind nur ein müder Ersatz. Das schrie also förmlich nach Selbermachen. Ist ja auch bald Ostern, ne? Haseneiersammelfrühstück und so.
Es war ja schon mal eine Entdeckung für sich, als ich damals bei meiner ersten Begegnung mit den Dingern festgestellt habe, dass die Muffins in diesem Fall gar keine Muffins sind, sondern eher Brötchen. (Ja, ich hatte mich auf etwas Süßes eingestellt, auf etwas wie Scones.) Und ganz groß die Überraschung, dass sie erst in der Pfanne gebacken werden, anstatt sofort vollvoluminös in den Ofen zu wandern.
À propos Pfanne: wenn möglich gusseisern. Besitze ich nicht. Warum eigentlich? Wahrscheinlich schreckte mich bislang der Preis, aber andererseits, heißt es nicht auch, wer einmal kauft usw., Investion fürs Leben, etc.? Memo an selbst: Gusseiserne Pfanne nach Hause schleifen. Zur Not dem Gatten das Tragen überlassen.
English Muffins
Für 6 Muffins
Nach der Methode von Peter Reinhart, via diverse Blogs & Anleitungen, tried and tested von mir.
200ml Milch
1 EL Butter
330g Mehl, Type 550, plus mehr zum Kneten
5g Trockenhefe (1 1/4 TL)
1 TL Salz
Maismehl oder Polenta zum Bestäuben
:: Milch und Butter erwärmen, so dass die Butter geschmolzen ist und die Flüssigkeit lauwarm ist.
:: In einer großen Schüssel Mehl, Hefe und Salz mischen. Die lauwarme Milchmischung einrühren und kurz mit den Knethaken des Mixers verrühren, so dass sich Mehl und Milch verbunden haben. Auf eine bemehlte Arbeitsfläche kippen und 10 Minuten mit den Händen kneten. Dabei sollte ein extrem geschmeidiger, seiger Teig entstehen, der nicht an den Händen klebt und schön elastisch ist. Falls der Teig zu trocken ist, 1-2 EL Milch dazugeben. (Beim Kneten kann man 1a Hörbücher hören, habe ich festgestellt.)
:: Zum Gehenlassen den Teig in die Schüssel zurücklegen und mit Frischhaltefolie bedecken. Dann an einem warmen, idealerweise feuchtwarmen Raum 60 – 90 Minuten gehen lassen, bis sich der Teig etwa verdoppelt. Mein Lieblingstrick: Eine flache Schale mit heißem Wasser füllen, in den Backofen stellen und diesen auf 50°C vorheizen, während der Teig geknetet wird. Dann ausschalten, die Tür kurz öffnen, um die Temperatur zu reduzieren, und dann die Hefeteigschüssel in den ausgeschalteten Ofen stellen.
:: Den gegangenen Teig mit der geschlossenen Faust noch in der Schüssel sanft niederboxen. Den Teigklumpen herausnehmen, in 6 gleiche Stücke teilen und jedes Klümpchen zu einem hübschen runden Ball formen. Ein Blech oder Tablett mit Backpapier auslegen und mit Maismehl bestreuen. Die Teigbällchen darauf setzen, mit mehr Maismehl bestreuen und noch mal 60 bis 90 Minuten unter Folie abgedeckt gehen lassen, bis die Bollerchen ordentlich gewachsen sind.
:: Den Ofen auf 200°C vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen, gleich mitheizen.
:: Jetzt kommt der abgefahrene Teil: Eine möglichst gusseiserne (oder sonstwie schwere) Pfanne auf höchster Stufe erhitzen, dann die Herdplatte auf mittlere Hitze zurückschalten. Zwei oder drei Teigklumpen vorsichtig in die Pfanne setzen, so, dass sie genug Abstand haben. Die Muffins etwa 4-5 Minuten in der Pfanne backen (braten?). Sie bräunen schnell, aber bei mittlerer Hitze verbrennen sie nicht sofort. Allerdings immer mal vorsichtig checken. Umdrehen, die andere Seite ebenfalls 4-5 Minuten garen. Dann sofort in den Backofen schieben noch mal 8 Minuten backen, so dass auch die Mitte durchgegart ist. Wichtig ist, die Muffins direkt nach dem Braten von der Pfanne in den Ofen zu transportieren und nicht auf die anderen, noch ungebrateten Muffins, zu warten.
:: Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Dann, für das echte English-Muffins-(und Toasties-)Feeling halbieren und knusprig toasten.
Ich sage nur: NACHBACKLISTE – dick und fett!
Und in Sachen Gusseisernes kann ich die von Le Creuset wärmstens empfehlen… mein Kerl hat sich dereinst eine zu Wiehnachten gewünscht: Schweineteuer, aaaber: 1A!
Ja, die von Le Creuset lacht mich auch an. Genau wie ihr Kumpel, der runde Bräter. Noch 3 Monate, und dann habe ich Geburtstag. *händereib*
Liebe Grüße
Charlotte